Sulzer, Alain Claude
Doppelleben
Roman
Broschur : EUR 14.00 (DE), EUR 14.40 (AT) / 1. Auflage / 292 Seiten -
292 S.
Die Brüder Jules und Edmond de Goncourt tragen – wegen des bedeutenden Literaturpreises, den sie gestiftet haben – einen berühmten Namen und sind zugleich völlig vergessen. Ihre Zeitgenossen Émile Zola und Gustave Flaubert sind dagegen auch heute noch jene Stars, zu denen sie zu Lebzeiten wurden. Ihre Bücher werden verfilmt, ihre Werke immer wieder aufgelegt und im Schulunterricht behandelt.
Aber der Name Goncourt wurde zur Währung für literarisches Kapital, über das man alljährlich im literarischen Paris streitet. Das Werk und mehr noch die Männer, die diesen Namen trugen und bekannt machten, verschwinden hinter dem von ihnen begründeten Literaturpreis. Er steht nun für ein wechselvolles Schicksal, denn das von Edmond de Goncourt gestiftete Vermögen wurde unterdessen wertlos – die Preisträgerinnen und Preisträger erhalten einen Scheck über die Summe von 10 Euro.
Nun hat der Schweizer Schriftsteller Alain Claude Sulzer das Leben der Goncourts auf der Grundlage ihrer Tagebücher in einem Roman nacherzählt. Die Brüder verbrachten nicht nur die meiste Zeit miteinander, wohnten und verreisten zusammen, sie arbeiteten auch im Duett an ihrem gewaltigen literarischen Werk. Mitunter liebten sie auch dieselbe Frau, erst war der ältere mit ihr zusammen, dann der jüngere.