Momente der Muße

"Frauen & ihre Refugien" (ID-B 48/10) zeigte Fotos eigener Zimmer heutiger Frauen, in diesem Band dagegen geht es um poetische, inspirierende Refugien in der Malerei - wie zuvor schon in Tania Schlie: "Frauen im Garten" (ID-B 19/11) überwiegend des 19. Jahrhunderts. Dörthe Binkerts (zuletzt BA 8/10) Vorwort stimmt ein auf wunderschöne Bilder, die es zu geniessen gilt. Frauen träumen, lesen, schlafen, baden, sind versunken in eine eigene Welt, ihre Blicke richten sich nach innen oder in eine Ferne, viele zeigen sich in Rückenansichten. Tragend weniger die Orte als die Stimmungen der Bilder, in kurzen Texten kenntnis- und gedankenreich betrachtet. Diese sanften, stillen Bilder auf sich wirken zu lassen, ist schon Teil eines persönlichen Rückzugs, Abstandnehmens, modern gesagt von Entschleunigung, "um den Zumutungen des Lebens trotzen zu können". Entsprechend einem hier eingefügten Zitat: "Ein Buch öffnet seine Seiten, und du fällst hinein". Das passt gut in und zu Bibliotheken. (2)